Am 24.09.24 fand die Stolpersteinverlegung von Abraham Nass, Albin Relewicz und Johann Dratzl in Regensburg statt. Folgende erinnern an Opfern des Nationalsozialismus, welche von dem Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen wurden, diese Steine zeigen das Leiden der Opfer, welche von den NS-Regime deportiert und auf verschiedene Weisen ermordet wurden. Es war eine faszinierende und interessante Verlegung, worin die Lebensläufe und Geschichten von den jeweiligen Personen vorgestellt worden sind. Es war ein geplantes und atemberaubendes Ritual:
1. Vorlesung des Lebenslaufes des Verlegten
2. Verlegung in den Pflastern durch fleißige und engagierte Handwerker und dabei musikalische Begleitung im Hintergrund
3. Vorlesung der innen Schrift auf dem Stein
4. Anzünden einer Kerze und Blumen als Beilage
5. Musikalische Begleitung
Natürlich hatten die Besucher auch Blumen und Kerzen als Beilage dabei und legten diese dementsprechend dazu und dachten dabei an die Verlegten und deren Vorgeschichte. Wichtige Leute die dabei waren:
Uli Teichmann(Musiker), Susanne Feichtmeyer-Arnold (Sprecherin des Arbeitskreises Stolpersteine des evangelischen Bildungswerkes Regensburg), Astrid Freudenstein (Vertretung der Oberbürgermeisterin und zudem 2. Bürgermeisterin der Stadt Regensburg) und viele andere Leute die sehr wichtig sind.
Abraham Nass war ein Jüdischer Geschäftsmann in Regensburg und wurde vor dem Haus Tändlergasse 6 verlegt. 1938 wurde er nach der Pogromnacht ins KZ Dachau deportiert kehrte aber nach Regensburg zurück und wurde 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert bis er am 2.Februar verstarb. Albin Relewicz (1906-1945) war Zeuge Jehovas und auch ein NS-Opfer. Er wurde beim Georgenplatz verlegt. 1943 verweigerte er den Dienst an der Waffe, weil er Zeuge Jehovas war. Im Jahre 1944 wurde er verhaftet und ins Gefängnis Zweibrücken gesperrt. Dort stempelte man ihn als „paranoiden Psychopathen“ ab und brachten ihn in die Heil-und Pflegeanstalt Krathaus-Prüll. Am 21 Januar 1945 starb er dort.
Johann Dratzl (1885-1942) war ein weiteres Opfer der NS-Regime. Sein Stolperstein ist nur paar Schritte vom Haus der Bayrischen Geschichte entfernt. Er war ein Opfer des NS-Terrors und wurde 1937 verhaftet. Dies führte dazu, dass er in die Strafanstalt Rebdorfgebracht wurde. 1940 folgte die Inhaftierung im KZ Dachau. Am 19.Januar 1942 wurde er im Rahmen der Aktion 14F13 in Hartheim ermordet.
Darüber stolpern, innehalten und daran erinnert werden, was der Person widerfuhr und was nie wieder geschehen darf. Immer wenn ihr daran vorbeilauft stolpert gedanklich darüber, lest die Inschrift und interpretiert sie. Merkt sie euch und schätzt euch wert, wie toll ihr es habt, denn all diese Leute hatten es schwer und mussten leiden. Deren Ehre wurde beschmutzt, sie haben das erlebt was wir (hoffentlich) nie wieder erleben müssen. Darum seht sie als Vorbilder und Helden. Um genau diese Mission zu erfüllen haben wir, der Arbeitskreis Schule ohne Rassismus (SoR) uns auf den Weg gemacht, dass wir die Erfahrungen, die wir gesammelt haben an euch weiterleiten. Darum raten wir euch, dass ihr am 21. Oktober um 15.30 Uhr an der Obermünsterstraße 2, die nächste Stolperstein Verlegung besucht.
Wir hoffen dass viele von euch kommen.
Eurer Arbeitskreis
Schule ohne Rassismus (SoR)

